Träumen – Sonntag – 07.03.2021

Als ich das Bild Reinhard Knurs sah, gingen mir unterschiedliche Gedanken durch den Kopf. Einer betraf ein Lied aus dem letzten Jahrhundert, es heißt: „Meine Welt“ und ist von Katja Ebstein (1998).

„Sternenklare Nächte und die Luft ist wie Jasmin, Flüsse wie Kristall so klar und Wälder saftig grün

Kann es das noch geben oder ist es schon zu spät, dass für alle überall dieser Traum noch in Erfüllung geht…

Diese Welt, diese Welt, hat das Leben uns geschenkt. Sie ist dein, sie ist mein, es ist schön auf ihr, was werden soll, liegt an dir

Rauch aus tausend Schloten, senkt sich über Stadt und Land, wo noch gestern Kinder war’n, bedeckt heut Öl den Strand.

In den Düsenriesen fliegen wir dem Morgen zu. Wie wird dieses Morgen sein, sinnlos oder voller Sonnenschein?

Diese Welt, diese Welt, hat das Leben uns geschenkt. Sie ist dein, sie ist mein, es ist schön auf ihr, was werden soll, liegt an dir

Und ist sie auch ein Staubkorn, nur in der Unendlichkeit. Nur dieser Stern ist unser Stern, die andern sind viel zu weit.“

Ein Lied über unsere Welt, die uns unser Leben schenkt… Andere Worte als die in der Schöpfungsgeschichte und doch ganz nah dran, an dem Gedanken, dass die Welt ein Geschenk ist, das uns in die Hände gelegt ist, für das wir Verantwortung zu übernehmen haben und das es zu achten, zu bewahren, zu gestalten, zu beschützen gilt. Eine lebenslange Aufgabe, die uns Gott geschenkt hat. Wie wir in dieser Woche des Träumens gehört haben, schenkt uns Gott diese Träume, lässt uns nicht allein und findet die unglaublichsten Wege uns immer wieder nahe zu kommen, durch den Regenbogen, die Himmelsleiter aber auch manchen Kampf im Schlaf und am Tage. Zeigt uns, dass seine Geschichte mit uns noch nicht zu Ende ist und es sich für die Welt zu kämpfen lohnt. Und nicht zuletzt erinnern uns Lieder, die vielleicht in anderem Zusammenhang geschrieben wurden, das es hinter allem eine Hoffnung gibt, wunderbar formuliert in dem Lied von Judy Garland 1939 im Zauberer von Oz gesungen:

„Somewhere over the rainbow, way up high There’s a land that I heard of once in a lullaby

Somewhere over the rainbow, skies are blue And the dreams that you dare to dream

Really do come true Someday I’ll wish upon a star

And wake up where the clouds are far behind me

Where troubles melt like lemon drops away above the chimney tops

That’s where you’ll find me

Somewhere over the rainbow bluebirds fly

Birds fly over the rainbow. Why then, oh why can’t I?

If happy little bluebirds fly beyond the rainbow. Why, oh why can’t I?“

Über den Regenbogen fliegen, und dann nur noch das Mögliche und das Unmöglichscheinende sehen. Von diesem Gedanken her kommt auch Dietrich Bonhoeffer mit seinem wunderbaren Satz:

„Weil Gott mitten im Leben jenseitig ist, muss der Glaube mitten im Leben ergriffen werden.“

Manchmal gar nicht so leicht, manchmal ganz einfach. Woher kommt uns die Kraft? Ich bin gespannt auf die nächsten Tage…

„Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.“ 2. Timoteus 1.7

Hören Sie daher auch heute nochmal „Somewhere over the rainbow“ gespielt von Marc Jaquet am Flügel in der Lutherkirche.

Ihre Pfarrerin Ulrike Veermann

Zeichnung: Reinhard Knur

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