Träumen – Tag 13/40 – 03.03.2021

Und Jakob hatte einen Traum:

„Aber Jakob zog aus von Beerscheba und machte sich auf den Weg nach Haran und kam an eine Stätte, da blieb er über Nacht, denn die Sonne war untergegangen. Und er nahm einen Stein von der Stätte und legte ihn zu seinen Häupten und legte sich an der Stätte schlafen. Und ihm träumte, und siehe, eine Leiter stand auf Erden, die rührte mit der Spitze an den Himmel, und siehe, die Engel Gottes stiegen daran auf und nieder. Und der Herr stand oben darauf und sprach: Ich bin der Herr, der Gott deines Vaters Abraham, und Isaaks Gott; das Land, darauf du liegst, will ich dir und deinen Nachkommen geben. Und dein Geschlecht soll werden wie der Staub auf Erden, und du sollst ausgebreitet werden gegen Westen und Osten, Norden und Süden, und durch dich und deine Nachkommen sollen alle Geschlechter auf Erden gesegnet werden. Und siehe, ich bin mit dir und will dich behüten, wo du hinziehst, und will dich wieder herbringen in dies Land. Denn ich will dich nicht verlassen, bis ich alles tue, was ich dir zugesagt habe. Als nun Jakob von seinem Schlaf aufwachte, sprach er: Fürwahr, der Herr ist an dieser Stätte, und ich wusste es nicht! Und er fürchtete sich und sprach: Wie heilig ist diese Stätte! Hier ist nichts anderes als Gottes Haus, und hier ist die Pforte des Himmels. Und Jakob stand früh am Morgen auf und nahm den Stein, den er zu seinen Häupten gelegt hatte, und richtete ihn auf zu einem Steinmal und goss Öl oben darauf und nannte die Stätte Bethel; vorher aber hieß die Stadt Lus.“ Genesis 28.11ff

Da flieht Jakob von zuhause, schwer hat er seinen Vater und seinen Zwillingsbruder betrogen. Er zieht weg und kämpft um sein Leben. Aber schwerer konnte auch für ihn selbst die Zeit nicht sein. Als er inmitten der Gefahr für einen Augenblick zur Ruhe kommt, fällt er in den Schlaf und dieser Traum wird ihm geschenkt. Er sieht die Himmelsleiter, die eine Verbindung schafft zwischen ihm und Gott. Jakob am Boden, an der Spitze der Leiter sein Gott, und Engel steigen hinauf und hinunter. Und Gott wendet sich ihm zu und schenkt ihm Zukunft: „Und siehe, ich bin mit dir und will dich behüten, wo du hinziehst.“ Gott will mit ihm gehen, trotz seines Handelns. Er bleibt bei ihm und zeigt ihm einen neuen Weg auf.

Da war gestern der Bogen als Zeichen der Verbindung, dass die Erde nicht untergehen wird, dass Saat und Ernte nicht aufhören und heute steht Gott auf der obersten Stufe einer Leiter, ist sichtbar und nimmt Kontakt auf. Ein tröstliches Bild. So würde ich gern einmal träumen und dann wach werden und verstehen, was da geschah. So würde ich… Ja, vielleicht habe ich, haben Sie ja schon genauso geträumt, in Ihren ganz eigenen Bildern und wussten sich verstanden und getragen, konnten wieder losgehen. Aber haben Sie dann auch gesagt: „Hier ist nichts anderes als Gottes Haus, und hier ist die Pforte des Himmels“?

Das ist für mich das große Geschenk dieser Geschichte, dieses Traumes: Gott kann zu jedem Zeitpunkt an jedem Ort zu mir sprechen, und er tut es auch, nur kann ich ihn nicht immer hören…

Hören Sie „Unschuld und Die Anmutige“ von Friedrich Burgmüller, gespielt von Yeain Lee am Flügel der Lutherkirche.

Ihre Pfarrerin Ulrike Veermann

Foto: Sabine Janser

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