Träumen – Tag 11/40 – 01.03.2021

Lassen Sie uns in dieser Woche den Träumen nachspüren. Den eigenen, denen anderer und denen der Schrift. Ein der bekanntesten Träume hatte eine große Zukunftsvision und berief sich doch auf einen der ältesten Texte unseres Glaubens. Gerade am Ende des letzten Jahres und Anfang diesen Jahres mussten wir wieder spüren wie viel Kraft wir noch brauchen um ihn endlich wahr werden zu lassen, nicht nur in dem Land, in dem er zum ersten Mal geträumt wurde, nein, auch überall da, wo Menschen sich über andere erheben, sich für besser halten…. Sich eben nicht auf das Bibelwort berufen, in dem es heißt:

„Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde zum Bilde Gottes schuf er ihn und schuf ihn als Mann und als Frau…“ Den Menschen, jeden einzelnen, keinen mehr, keinen weniger. Wann werden wir das endlich begreifen?

„Lasst uns nicht Gefallen finden am Tal der Verzweiflung. Heute sage ich euch, meine Freunde, trotz der Schwierigkeiten von heute und morgen habe ich einen Traum. Es ist ein Traum, der tief verwurzelt ist im amerikanischen Traum. Ich habe einen Traum, dass eines Tages diese Nation sich erheben wird und der wahren Bedeutung ihres Credos gemäß leben wird: „Wir halten diese Wahrheit für selbstverständlich: dass alle Menschen gleich erschaffen sind.“

Ich habe einen Traum, dass eines Tages auf den roten Hügeln von Georgia die Söhne früherer Sklaven und die Söhne früherer Sklavenhalter miteinander am Tisch der Brüderlichkeit sitzen können.

Ich habe einen Traum, dass sich eines Tages selbst der Staat Mississippi, ein Staat, der in der Hitze der Ungerechtigkeit und Unterdrückung verschmachtet, in eine Oase der Gerechtigkeit verwandelt.

Ich habe einen Traum, dass meine vier kleinen Kinder eines Tages in einer Nation leben werden, in der man sie nicht nach ihrer Hautfarbe, sondern nach ihrem Charakter beurteilen wird.

Ich habe einen Traum heute…

Ich habe einen Traum, dass eines Tages in Alabama mit seinen bösartigen Rassisten, mit seinem Gouverneur, von dessen Lippen Worte wie „Intervention“ und „Annullierung der Rassenintegration“ triefen …, dass eines Tages genau dort in Alabama kleine schwarze Jungen und Mädchen die Hände schütteln mit kleinen weißen Jungen und Mädchen als Brüdern und Schwestern.

Ich habe einen Traum, dass eines Tages jedes Tal erhöht und jeder Hügel und Berg erniedrigt wird. Die rauhen Orte werden geglättet und die unebenen Orte begradigt werden. Und die Herrlichkeit des Herrn wird offenbar werden, und alles Fleisch wird es sehen. Das ist unsere Hoffnung. Mit diesem Glauben kehre ich in den Süden zurück.

Mit diesem Glauben werde ich fähig sein, aus dem Berg der Verzweiflung einen Stein der Hoffnung zu hauen. Mit diesem Glauben werden wir fähig sein, die schrillen Missklänge in unserer Nation in eine wunderbare Symphonie der Brüderlichkeit zu verwandeln. Mit diesem Glauben werden wir fähig sein, zusammen zu arbeiten, zusammen zu beten, zusammen zu kämpfen, zusammen ins Gefängnis zu gehen, zusammen für die Freiheit aufzustehen, in dem Wissen, dass wir eines Tages frei sein werden.

Das wird der Tag sein, an dem alle Kinder Gottes diesem Lied eine neue Bedeutung geben können: „Mein Land von dir, du Land der Freiheit singe ich. Land, wo meine Väter starben, Stolz der Pilger, von allen Bergen lasst die Freiheit erschallen.“

Martin Luther King

Hören Sie „Lied(er) ohne Worte“ von Felix Mendelssohn Bartholdy, gespielt von Yeain Lee am Flügel in der Lutherkirche.

Ihre Pfarrerin Ulrike Veermann

Foto: Ulrike Veermann

 

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