Viele Menschen haben Angst, Angst vor vielen Dingen, gefährlichen, nicht zu verhindernden. Manchmal, da ist es gut Angst zu haben, damit ich keine unnötige Gefahr auf mich nehme, verantwortungsvoll mit meinem Leben und dem Leben anderer umgehe.
Manchmal aber auch ist die Angst etwas, das mich überwältigt, das sich nicht kontrollieren lässt. Mich einfach unsicher macht, zittern lässt, erschrecken lässt und ich kann nicht anders als aus der Situation fliehen, mich entziehen und hoffen, das alles wieder gut wird, nichts noch einmal geschieht.
Am schlimmsten aber ist die Angst ohne wirklichen Grund…
Eine solche Angst ist die Angst vor der Schöpferin dieses wunderbaren Netzes. Wie viel Kraft, wie viel Schönheit liegt in dem Bild, wie viel Zauber, wie viel Energie. Alles kommt aus einer Spinne, sie selbst schafft dieses Netz. Gewiss, ich weiß, dieses Netz ist eine Gefahr für die Tiere, die der Spinne zur Nahrung dienen, aber keine Gefahr für uns. Nein, eher sind wir es, die diese Netze zerstören, weil sie uns stören… Aber jedes Netz entsteht neu, weil die Spinne unermüdlich ihr Netz erneuert.
Und dann gelingen solche Bilder von unglaublicher Schönheit – Regentropfen durchscheinend, glitzernd…
Unser Leben – ein Kommen und Gehen, eine Zeit zu leben und zu sterben, eine Zeit sich zu fürchten und zu staunen.
Zuviel Angst nimmt uns die Freude am Leben, also halten wir es mit Paulus der sagt: Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit. 2.Timotheus 1.7
Hören Sie „Petite Pièce“ von Claude Debussy, gespielt von Yeain Lee am Flügel und Erik Nestler am Saxophon aus der Lutherkirche.
Ihre Pfarrerin Ulrike Veermann
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