Raum – 26/40 – 18.03.2021

„In meines Vaters Haus sind viele Wohnungen“, so heißt es im Johannesevangelium.

Ein Wort, das sagen will, für jeden und jede ist Platz da, für alle gibt es Raum zu leben und zu sein, so unterschiedlich wir auch sein mögen. Ich finde das ein schönes Bild. Ein Bild, das sagt: Was auch immer du tust, welchen Weg Du gehst, bei mir hast Du Deinen Ort. Schön, weil es aussagt, dass Gott so viel großzügiger ist als ich. Wenn wir ehrlich sind, dann haben wir oft schon ganz klare Vorstellungen, wer welchen Platz im Leben verdient hat und wer nicht. Wem ich auch nach schlimmen Erfahrungen verzeihen kann und wem nie… Stellen Sie sich vor, Sie müssten einem solchen Menschen in Gottes Haus begegnen? Gott ist größer als wir denken können. Seine Gnade stärker – und ich möchte sagen: Gott sei Dank dafür. Ich muss sein handeln nicht verstehen, ich darf enttäuscht sein wie der brave Sohn, der nicht verstehen kann, dass der Vater sich so über den Ausreißer freut… Ich kann Fehler machen und sicher sein, auch für mich wird Platz sein, ein weiter bergender Raum in Gottes vergebender Liebe. Das spricht mich nicht von verantwortungsvollem Handeln frei, aber es ist ein Netz für die Augenblicke, in denen ich zu schwach bin zu lieben, meinen Nächsten und mich selbst.
Lassen Sie uns weiterhin versuchen, unseren Raum zu finden, zu füllen, zu teilen… Ich versuche es jeden Tag neu!

Hören Sie „Songe“ von Gilles Martin, gespielt von Michael Neuhlafen an der Klarinette und Berthold Wicke am Klavier.

Ihre Pfarrerin Ulrike Veermann

Foto: Christian Oeser

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