Musikalische 3/4-Stunde im Oktober – 20.10.2021

Musikalische ¾-Stunde – Am Mittwoch, den 20. Oktober 2021 um 19.00 Uhr in der Lutherkirche Bonn (Reuterstr. 11)

Musik für Violine Solo aus Deutschland mit Gudrun Höbold (Köln)

 Eintritt frei. Für Besucher gilt die 3G-Regel. Nachweis erforderlich.

 Auf dem Programm:

– James Simon (1880-1944) Arioso (Mai 1929)

– Erwin Schulhoff (1894-1942) Scherzo aus der Sonate f. Violine Solo (1927)

– Ewald Straesser (1867-1933) Präludium aus der Suite f. Violine allein (1926)

– J.S. Bach (1685-1750) Adagio und Presto aus der Solosonate g-moll BWV 1001 (um1720)

– Paul Hindemith (1895-1963) 1. und 4. Satz aus der Sonate f. Violine allein op.31/2 (1924)

 

James Simon kam aus Berlin, wo er u.a. auch bei Max Bruch studierte. Er war freischaffender Komponist und lehrte an verschiedenen Konservatorien. 1933 zur Emigration gezwungen, wurde er 1941 in Amsterdam verhaftet und starb 1944 in Auschwitz.

Auch Erwin Schulhoff starb im KZ- er war aus politischen Gründen inhaftiert worden. Er stammte aus Prag und war einer der experimentierfreudigsten Komponisten seiner Zeit. Er interessierte sich für die verschiedensten neuen Kompositionstechniken sowie für den Jazz- wie man an der ausgeprägten Rhythmik vieler seiner Werke gut hören kann.

Ewald Straesser stammte aus Burscheid- aus der Nähe von Köln, wo er auch lange Jahre am Konservatorium Komposition unterrichtete, bis er eine Professur in Stuttgart annahm. Seine spätromantische Musik brachte ihm den Beinamen „rheinischer Brahms“ ein.

Drei Komponisten, die diese Solowerke in den 20-er Jahren komponierten und die in ihrer Unterschiedlichkeit drei verschiedene klangliche Welten entstehen lassen.

J.S. Bach – der unbestrittene Mittel-und Höhepunkt der Literatur für Solovioline. Seine Sonaten und Partiten sind, nach einer sehr reichen Entwicklung der Solomusik im Deutschland des 17. Jhd. der Glanzpunkt, an dem sich bis heute alle Werke für Solovioline orientieren.

Paul Hindemith war in seinen frühen Jahren durch seine neuartigen und provokanten Kompositionen teils als „Bürgerschreck“ bekannt- hier zeigt er eine freundliche Facette seines Schaffens. Der 1. Satz ist mit „…Es ist so schönes Wetter draußen…“ überschrieben. Im 4. Satz schreibt er fünf Variationen über das Lied „Komm, lieber Mai“ von W. A. Mozart.

 

Gudrun Höbold studierte nach dem Besuch der Spezialschule für Musik Halle Violine an der Hochschule für Musik Leipzig bei Prof. Gerhard Bosse. Mit einem Kammermusikstudium an der Hochschule für Musik und Theater Leipzig bei Prof. Roland Baldini sowie dem Besuch von Meisterkursen u.a. für historische Aufführungspraxis bei Simon Standage, John Holloway und Prof. Siegfried Pank vervollständigte sie ihre Ausbildung.

Von 1986 bis 2000 war sie Mitglied der Philharmonie Suhl und des Orchesters der Landesbühnen Sachsen in Dresden. Seit 2000 lebt Gudrun Höbold in Köln und hat Engagements bei so renommierten Orchestern wie z.B. „Musica Antiqua Köln“ unter der Leitung von Reinhold Göbel und „La Stagione“ Frankfurt/M. unter der Leitung von Michael Schneider.

Gudrun Höbold unterrichtet regelmäßig im In- und Ausland, u.a. in Cheju City, Südkorea. Zahlreiche CD-Einspielungen mit unterschiedlichen Besetzungen u.a. für Deutsche Grammophon geben Aufschluss über ihre hohe Musikalität und ihr vielseitiges Können.

(Foto: Dominik Scythe)

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