Es ist ruhig – die Ruhe nach dem Sturm.
Gerade waren sie noch voller Enthusiasmus, dann der Verrat, die Gefangennahme, der grausame Tod.
Nichts wie weg haben sie gedacht, nicht, dass sie uns auch noch verurteilen. Vielleicht war ja alles nicht wahr, vielleicht hat er uns getäuscht, vielleicht war er gar nicht so mächtig, vielleicht war er doch nur ein einfacher Mensch.
Ein Träumer?
Und jetzt? Sie hatten alles für ihn aufgegeben…
Was bleibt?
Die Gedanken kreisen, finden keinen Ausweg, sehen keine Zukunft.
Jetzt müssen sie ihren eigenen Weg finden – zusammen oder doch lieber allein.
Ein komischer Tag, dieser Sabbat, der doch eigentlich ein Feiertag sein sollte, nun holt er sie auf den Boden der Realität zurück.
Karsamstag 2021 – eigentlich sollte er auch in diesem Jahr einmal ein Tag der Ruhe sein, von Osterruhe sprachen die Politiker*innen, nur die Lebensmittelgeschäfte sollten aufmachen. Dann wurde die Entscheidung zurückgenommen, aus rechtlichen, aus wirtschaftlichen Gründen.
Vielleicht hätte es uns nicht nur wegen Corona einmal gut getan, diesen einen ruhigen Tag zusätzlich zu haben, um Bilanz zu ziehen. Bilanz über mein Leben, meine Pläne, meinen Glauben, um einmal tief Luft zu holen, und mich alles zu fragen was da in mir ist. Mir die Zeit zu nehmen, auf die Antwort des Ostersonntags in Unruhe und Ruhe zu warten, um dann am Ostermorgen mit den Worten: er lebt wieder selbst ins Leben zurückzukehren, in die Geschäftigkeit, in das Trotzdem, in den Dank….
DUBISTFRAGE DUBISTANTWORT
Hören Sie „Brandenburgisches-Konzert-Nr.-1-III.-Allegro“ von Johann Sebastian Bach, gespielt von Patrick Dreier an der Trompete und Marc Jaquet an der Orgel der Lutherkirche.
Ihre Pfarrerin Ulrike Veermann
P.S. Jetzt! Ja! Auch an Ostersonntag – gerade an Ostersonntag – werden wir Sie noch einmal mit unserem Kalenderblatt grüßen! Bis morgen!
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